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„Ich bin Gott, dein Gott. Ich habe dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt.“
(Exodus 20,2)


Liebe Leserin, lieber Leser,

mit diesem Vers werden die „Zehn Worte“, die zehn Gebote mit ihren Weisungen zum Schabbat und zur Aufforderung der wahrhaftigen Rede vor Gericht überschrieben. 
Dazu erzählt eine rabbinische Geschichte Folgendes:

Eine Witwe kommt zum Rabbi und bittet ihn: „Schaffe mir Recht gegen meine Widersacher. Meine Stimme zählt im Gericht nicht. Vertritt mich und verhilf mir zu meinem Recht, so wahr Gott lebt.“
Der Rabbi entgegnet: „Liebe Frau, warst du am Schabbat in meinen Gottesdiensten? Habe ich dich je beim Beten gesehen? Kommst du zu mir in den Gottesdienst, dann verhelfe ich dir zu deinem Recht.“
Am nächsten Schabbat erwartet der Rabbi die Witwe. Sie kommt nicht, auch nicht an dem darauffolgenden. Stattdessen steht sie eines Tages wieder vor der Türe des Rabbis und sagt: „Hat Gott das Volk aus der Knechtschaft befreit, nachdem sie zu ihm beteten, oder beten sie zu ihm, weil er sie aus der Knechtschaft befreit hat? Erst kommt die Befreiung, dann der Schabbat. Du vertrittst mich im Rechtsstreit, dann komme ich in deine Gottesdienste.“
 
Erst kommt die Freiheit, dann folgt alles andere. 
„Ich bin Gott, dein Gott. Ich habe dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt.“
Diese Überschrift der 10 Gebote markiert, worum es nach dem Verständnis der Schrift in allem ankommt: Die von Gott geschenkte Freiheit schließt jede Knechtschaft aus und denkt einen herrschaftsfreien Raum, der mit dem Glauben an Gott verbunden ist. Dieses Bekenntnis schließt eine Unterwerfung unter andere Gottheiten, also unter andere Systeme und Strukturen aus.

Als mit dem Thesenanschlag Martin Luthers 1517 die Reformation begann, war sie eine Bewegung der Freiheit. Gewissensfreiheit. Glaubensfreiheit. Freiheit als von Gott geschenkte Vergebung.

Freiheit.
Im Monat November fragen wir nach:
  • in einem Gottesdienst in der Reihe „Kirche trifft Philosophie“: „Wie frei sind wir?“
  • in einem Tagesseminar zusammen mit der Bielefelder Nahost-Initiative: Wie verstehen wir die Schrift und Tradition im Hinblick auf die geschenkte Freiheit, die Raum und Orte braucht?
  • Maria Biedrawa, die Vorsitzende der Bewegung „Church and Peace“, berichtet in einem Vortrag von ihren Erfahrungen, im afrikanischen Raum Orte der friedvollen Verständigung zu schaffen. Freiheit von Gewalt und Rache.
  • In einem Vortrag von dem Soziologen und Theologen Prof. Dr. Dr. H.W. Schäfer geht es u.a. um die Macht der Meinungsbildung: Wie frei und offen und kontrovers können wir in Deutschland diskutieren, ohne Gefahr zu laufen, ausgegrenzt, abgewertet und diskreditiert zu werden?

Meinungsbildung.
Die Reformation war auch als eine Bewegung der Meinungsbildung. 

Sind unsere Kirchen heute ein freier Raum, in dem um Wahrheit und Leben gestritten werden kann? Ein Text zur Reformation als offener, freier Gesprächsprozess findet sich am Ende in diesem Newsletter.

Wir laden ein zu Gottesdiensten und Musiken, zu Friedensfragen und Hoffnungszeichen und wünschen uns mehr als alles andere Frieden auf Erden.

Ihr Bertold Becker



2. Gottesdienste

Dienstag, 31.10.2023 Reformationstag
Neustädter Marienkirche
19.30 Uhr Reformationsgottesdienst des Kirchenkreises
mit Abendmahl
Liturg: Superintendent Christian Bald, Predigt: Dechant Norbert Nacke,
Marienkantorei, VokalTotal, Camerata St. Mariae,
Leitung und Orgel: Ruth M. Seiler

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Freitag, 03.11.2023
Altstädter Nicolaikirche
20.00 Uhr Taizé-Andacht
Trägerkreis Meditative Angebote

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Sonntag, 05.11.2023  22. Sonntag nach Trinitatis
Süsterkirche
10.30 Uhr Gottesdienst
Kirche trifft Philosophie – „Wie frei sind wir?“
Predigt und Texte: Prof. Dr. Felix Manuel Nuss,
Pfarrer Bertold Becker
Jazz-Trio “Laska” (Matthias Klause, Piano; Bass: Max Preis; Schlagzeug: Helge Neuhaus)
Orgel: Ruth M. Seiler
Kollekte: für das Ökumenische Netzwerk für Geflüchtete

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Freitag, 10.11.2023
Süsterkirche
15.00 Uhr Freitag-Nachmittag-Gottesdienst
Predigt: Pfarrer Bertold Becker

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Sonntag, 12.11.2023  Drittletzter So. des Kirchenjahres
Neustädter Marienkirche
10.00 (!) Uhr WDR-Radiogottesdienst 
Gemeinsamer Gottesdienst der Ev. Innenstadtgemeinden
Pfarrerin Dr. Christel Weber
Bielefelder Vokalensemble; Leitung und Orgel: Ruth M. Seiler
(Bitte bis spätestens 9.40 Uhr in der Kirche sein.)

Altstädter Nicolaikirche
11.45 Uhr MiniMaxi-Gottesdienst
Diakonin Melanie Henke und MiniMaxi-Team

Süsterkirche
18.00 Uhr Gottesdienst zur Eröffnung der Friedensdekade
„sicher nicht – oder?“

Superintendent Christian Bald u.a.
N.N. Saxophone; Ruth M. Seiler, Orgel

***

Sonntag, 19.11.2023  Vorletzter So. des Kirchenjahres
Süsterkirche
10.30 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst der Ev. Innenstadtgemeinden
mit Abendmahl, mit allen Konfis
Pfarrerin Stöcker, Pfarrer Becker und Konfi-Team
Kollekte: für Projekte christlicher Friedensdienste
anschließend Gemeindeversammlung der Reformierten Gemeinde zur Presbyteriumswahl

***

Mittwoch, 22.11.2023 Buß- und Bettag
Süsterkirche
10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst der Klosterschule
Pfarrer Bertold Becker

Altstädter Nicolaikirche
12 bis 18 Uhr "Hinfallen. Aufstehen. Krone richten.“
– Ein Tag rund um das Scheitern
Impuls und Musik zur vollen Stunde
Offene Kirche zum Mitmachen und Meditieren
Pfarrerin Dr. Christel Weber, Pfarrerin Heike Koch, 
City-Kloster, Hoffnungskirche u.a.

***

Sonntag, 26.11.2023 Ewigkeitssonntag
Süsterkirche
10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
mit Erinnerung der Verstorbenen des Kirchenjahres
Eike Tiedemann (Alt), Ruth M. Seiler (Orgel)
Predigt: Pfarrer Bertold Becker
Kollekte: für die Altenarbeit und die Hospizarbeit

Süsterkirche
15.30 Uhr Gottesdienst der ungarisch-reformierten Gemeinde

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Freitag, 01.12.2023
Süsterkirche
18.00 Uhr Gottesdienst am Welt-Aids-Tag 
„Spalten“
mit Infektionsambulanz und Krankenhaus Mara gGmbH, AIDS-Hilfe Bielefeld e.V.,
HuK (Homosexuelle und Kirche); Pfarrer Bertold Becker und Team; Woza-Chor im Welthaus Bielefeld; Orgel: Johannes Vetter

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Samstag, 02.12.2023
Süsterkirche
11.00 Uhr Einstimmen auf den Advent
Familien-Kinderkirche mit Brunch
Diakonin Melanie Henke

Altstädter Nicolaikirche
18.00 Uhr Musikalische Adventsandacht
Adventliche Bläsermusik, Adventslieder zum Mitsingen, Texte zum Advent
Altstädter Bläserkreis
Leitung: Robin Stüwe
Martin Rieker, Orgel
Liturgin: Pfarrerin Dr. Christel Weber

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Sonntag, 03.12.23 1. Advent
Süsterkirche
10.30 Uhr Bläser-Gottesdienst
Predigt: Pfarrer Bertold Becker
Bläserchor des Stadtkantorates, Leitung: Robin Stüwe
Kollekte: für die Arbeit des Ev. Stadtkantorates.



3. Kirchenmusik

Dienstag, 31.10.2023, 19.30 Uhr
Neustädter Marienkirche
Reformationsgottesdienst des Kirchenkreises
Musik zum Frieden von Felix Mendelssohn, Peteris Vasks, Tomas Vittoria u.a.
VokalTotal
Marienkantorei
Camerata St. Mariae
Leitung und Orgel: Ruth M. Seiler
Liturgen: Superintendent Christian Bald, Dechant Norbert Nacke
Um eine Spende für die Kirchenmusik im Evangelischen Stadtkantorat wird gebeten.

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Mittwoch, 01.11.2023 (Der Termin wird krankheitsbedingt erneut verschoben.)
Neustädter Marienkirche
Die Neustädter Marienkirche und ihre Bilder

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Samstag, 04.11.2023, 12.05 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Marktmusik
An der Beckerath-Orgel: Martin Rieker

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Samstag, 04.11.2023, 18.00 Uhr
Gemeindehaus der Neustädter Mariengemeinde (Papenmarkt 10a)
Bläser und mehr
Musik für Bläser und/oder Schlagwerk von der Romantik bis heute 
Bläserchor des Stadtkantorates; Leitung: Robin Stüwe
Elias Fenchel, Percussion
Eintritt frei; um Spenden wird gebeten.
Im Anschluss an das Konzert: Ausklang bei Wein, Bier und Snacks

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Samstag, 11.11.2023, 12.05 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Marktmusik
An der Beckerath-Orgel: NN

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Samstag, 18.11.2023, 12.05 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Marktmusik
An der Beckerath-Orgel: Martin Rieker

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Samstag, 24.11.2023, 12.05 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Marktmusik
An der Beckerath-Orgel: Martin Rieker

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Samstag, 24.11.2023, 18.00 Uhr
Neustädter Marienkirche
Chorkonzert zum Ewigkeitssonntag
„Herr nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“
Werke für Chor und Orgel von Bach, Reger, Holst, Chilcott u.a.
Bielefelder Vokalensemble
Camerata St. Mariae
Leitung und Orgel: Ruth M. Seiler
Eintritt: 12,- €/ 8,- €; Schüler ab 14 J. und Studierende bis 30 J. 5,- €; Kinder bis 13 J. frei

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Samstag, 02.12.2023, 12.05 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Marktmusik
An der Beckerath-Orgel: Martin Rieker

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Samstag, 02.12.2023, 18.00 Uhr
Altstädter Nicolaikirche
Musikalische Adventsandacht
Adventliche Bläsermusik, Adventslieder zum Mitsingen, Texte zum Advent
Altstädter Bläserkreis
Leitung: Robin Stüwe
Martin Rieker, Orgel
Liturgin: Pfarrerin Dr. Christel Weber

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Sonntag, 03.12.2023, 18.00 Uhr
Neustädter Marienkirche
Musikalische Adventsvesper
Chormusik von Schütz, Palmeri, Vittoria u.a.
VokalTotal
Leitung und Orgel. Ruth M. Seiler 
Liturgen: Superintendent Christian Bald, Dechant Norbert Nacke
Um eine Spende für die Kirchenmusik im Evangelischen Stadtkantorat wird gebeten.



4. Friedensfragen

Das vierte Friedensforum im November 2023 umfasst mehrere Themen, die unterschiedliche Konflikte umkreisen und jeweils interessante Perspektiven eröffnen.
Wie kann Versöhnung und Verständigung gelingen?
Welche spezifisch christlichen Sichtweisen finden wir?
Wie können Wunden an Leib und Seele heilen angesichts von Leid, Gewalt, Zerstörung und Krieg.
Wie können Konflikte entschärft und Frieden gewonnen werden?
Die nachfolgenden drei Veranstaltungen bilden dieses Friedensforum.


5. „Gottes Verheißungen an Israel“

Samstag, 04.11.2023
Süsterkirche
9.30–16.30 Uhr Studientag
in Zusammenarbeit mit der Bielefelder Nahostinitiative

„Gottes Verheißungen an Israel“
 
09.30 Uhr Eintreffen und Begrüßung

10.00 Uhr Altpräses Manfred Kock, Köln
„Die Gründung des Staates Israel als Zeichen der Treue Gottes“ ‒
Rückfragen an den Rheinischen Synodalbeschluss zur Erneuerung des
Verhältnisses von Christen und Juden aus dem Jahr 1980“

11.15 Uhr Pause

11.30 Uhr Bischof i.R. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswald 
„Land für Palästinenser? ‒ Die biblischen Erzählungen der Landnahme als Orientierungshilfe“

13.00 Uhr Mittagspause mit Angebot von Essen und Getränken
(außerdem Gelegenheit zu einer rassismuskritischen Führung im Eingangsbereich der Süsterkirche)

14.00 Uhr Dr. Tamar Amar-Dahl, Berlin 
„Der Neozionismus und die gewaltsame Besetzung der Palästinensergebiete ‒ Israel im neuen Millennium“

15.00 Uhr Zusammenfassung des Studientags und Ausblick
 
Anmeldung: bis zum 03. November erwünscht an:
info@bielefelder-nahost-initiative.de

Veranstalter:  Evangelisch-Reformierte Gemeinde und Bielefelder Nahost-Initiative

Die Bielefelder Nahost-Initiative fördert Begegnungen zwischen Menschen aus Bielefeld und Israel und Palästina und trägt zur Information der Bielefelder Öffentlichkeit über die Lage im Nahen Osten bei.

Prof. Dr. Dieter Becker, der Vorsitzende der Initiative, schreibt:
„Der Krieg in Israel-Palästina polarisiert. Schock, Entsetzen und Trauer breiten sich aus. Da ist die Bestürzung über die Gewaltexzesse der Hamas im Süden Israels. Da ist das Leid der Bevölkerung im Gazastreifen. Die Opfer sind auf beiden Seiten Zivilisten. Manche sagen: Macht Gaza einfach platt. Andere entgegnen: Ihr lebt auf gestohlenem Land, verschwindet von hier. 
Deutschland und die USA stehen Israel bei. Wie positioniert sich die evangelische Kirche? Welche Orientierung geben die biblischen Texte? Wie ist aktuell die gesellschaftliche und politische Situation in Israel und der Westbank? Wer kann sagen, wie es in Zukunft weitergehen soll? 
Statt Antworten gibt es derzeit vor allem Fragen. Nicht okay ist es, einfach nur zu schweigen. Der Studientag will Hilfestellungen geben zu eigener Orientierung und Urteilsbildung.“



6. Vom Traumaopfer zum Friedenstäter

Mittwoch, 08.11.2023

19.00 Uhr Süsterkirche

„Vom Traumaopfer zum Friedenstäter“.
Ein Vortrags- und Gesprächsabend 
Maria Biedrawa, Frankreich

Seit vielen Jahren arbeitet Maria Biedrawa mit einheimischen Friedensgruppen in Ländern im subsaharischen Afrika zusammen, deren Engagement von einer religiösen Überzeugung getragen ist. In Seminaren, Workshops und Trainings trägt sie dazu bei, eine Kultur der Gewaltfreiheit zu stärken und durch Trauma-Arbeit den Schmerz der Gewalt zu heilen. Nur Menschen, die aufrecht gehen, können auch eine Gesellschaft aufrichten. Deshalb gilt ihre ganze Konzentration diese Friedensgruppen zu stärken. Friedensarbeit sei kreative Arbeit: „Neu schaffen, was zerbrochen ist.“

„Da Konflikte von Menschen gemacht werden, müssen sie auch von Menschen bearbeitet werden“, so ihr Prinzip. Auch in Kriegsgebieten gibt es viele Menschen, die trotz aller Anfeindung und Verfolgung das Risiko auf sich nehmen, Frieden zu stiften.

„Unsere Tränen und unser Blut haben die gleiche Farbe, jenseits aller religiösen, ethnischen oder ideologischen Grenzen. Diese Erkenntnis schafft oft eine ganz tiefe Solidarität unter Betroffenen. Der Irrsinn der Gewalt, die Lüge aller Rechtfertigungsversuche wird offensichtlich und Rachegedanken können langsam heilen.“

Maria Biedrawa ist Sozialpädagogin und Ausbilderin in gewaltfreier Konfliktlösung und wurde 2018 in den Vorstand von Church and Peace gewählt.
Seit vielen Jahren ist sie in Gemeinden und Zivilgesellschaft in dem von Konflikten und Krisen geschüttelten Land, der Zentralafrikanischen Republik, eine gefragte Beraterin. In Seminaren, Workshops und Ausbildung trägt sie dazu bei, eine Kultur der Gewaltfreiheit zu stärken und durch Trauma-Arbeit den Schmerz der Gewalt zu heilen.


7. „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.“

Donnerstag, 16.11.2023
19.00 Uhr Süsterkirche


„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. 
Was darüber ist, das ist vom Übel.“ (Mt 5,37)
Über Sprache und Macht im heutigen Deutschland.
Ein Vortrag zu medialer Aufmerksamkeitsökonomie 
und politischem Mainstream.“
Prof. Dr. Dr. Heinrich Wilhelm Schäfer

Heinrich Wilhelm Schäfer
ist Professor für Evangelische Theologie und Religionssoziologie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie sowie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Er forschte in den verschiedensten lateinamerikanischen Ländern sowie in Bosnien-Herzegowina zu religiöser Praxis in Bedingungen von sozialer Ungleichheit, krimineller Gewalt und Krieg.

 

8. Bio-Orangen ohne Sklaverei und Gift


Auf den Orangenplantagen in Italien werden viele afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her, ohne Zwischenstufen des Handels. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Zudem unterstützt SOS Rosarno die Flüchtlingsarbeit der Waldenser Kirche - das Projekt „Mediterranean Hope“.


Orangen, Zitronen, Grapefruit, Mandeln … Rosarno, die Kleinstadt in Kalabrien, in der Nähe der Stiefelspitze Italiens, ist ein Paradies auf Erden. Doch nicht für die Bauern und Erntehelfer, die diese und andere Früchte anbauen. Von November bis April helfen ca. 2.500 Wanderarbeiter, meist afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte. Sie arbeiten als Tagelöhner auf den Plantagen für ca. 25 Euro am Tag. Kein Lohn, von dem man anständig leben, geschweige denn eine Miete bezahlen könnte. Die Erntehelfer hausen bei Kälte in Zelten und unter erbärmlichen Bedingungen.
Ohne die Migranten würde die ohnehin schwache kalabrische Wirtschaft zusammenbrechen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken. So bezahlen große Handelsketten nur 12 Cent/kg Orangen. Die Produktionskosten liegen bei mindestens 20 Cent/kg. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Plantagen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner auszubeuten. Überall in Südeuropa schuften Migranten für Hungerlöhne auf Obst- und Gemüseplantagen. Die moderne Sklaverei ist eine Folge des globalen Wettbewerbs. 

Der Verein „SOS Rosarno" setzt dem etwas entgegen. Er beschäftigt die Migranten mit regulären Arbeitsverträgen und zahlt ihnen Tariflöhne sowie Sozialbeiträge. Der Verein vertreibt Orangen nur von Öko-Betrieben und organisiert den Verkauf an Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums. 

„Lichter auf Rosarno“ – ein Projekt von „Mediterranean Hope“
Mediterranean Hope versucht das Leben der Erntehelfer in und um Rosarno zu verbessern. In dem Projekt „Lichter auf Rosarno“ werden Fahrräder von Erntehelfern mit Lampen ausgestattet und in ihren Zeltsiedlungen Solarlampen installiert. Zudem wurde 2022 das „Haus der Würde“ etabliert. Dieses Haus bietet Erntehelfern menschenwürdige Unterkünfte und zudem für Initiativen die Möglichkeit sich zu treffen. Ein Teil des Erlöses aus dem Orangenverkauf wird für diese Projekte verwendet.

Die Reformierte Gemeinde Bielefeld beteiligt sich auch in diesem Jahr an der Orangen-Aktion des „Oikos-Instituts“ (früher möwe) der EvKW, die die Arbeit von „SOS Rosarno“ und „Mediterranean Hope“ unterstützen möchte. 
Sie können über die Gemeinde Orangenkisten bestellen.


1 Kiste, d.h. 10 kg der Sorte „Navel“ in Bio-Qualität, kostet 32 €.
Die Kisten können dann voraussichtlich am 28. November an der Süsterkirche abgeholt und bezahlt werden. Das genaue Datum wird uns erst sehr kurzfristig bekannt gegeben. Wir informieren Sie dann über E-Mail.
Wenn Sie eine oder mehrere Kisten bestellen wollen, schreiben Sie bitte bis 
Montag, 06.11.2023 eine E-Mail an Gertrud Schüür bigschu@gmx.de

Auf der Homepage des Projektes bekommen Sie noch nähere Informationen zu dem Projekt sowie Tipps zur Lagerung der Orangen und Rezeptideen u.v.m. 


9. Gedenken am 9. November

Donnerstag, 9. November 2023, 17.00 Uhr, Turnerstraße 5
Gedenkstein am Standort der ehemaligen Synagoge.


Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Judenpogrom
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ 
(Wilhelm von Humboldt, 1767–1835)

„In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten 1400 Synagogen in ganz Deutschland – auch in Bielefeld. Jüdische Geschäfte wurden zertrümmert und geplündert, tausende Jüdinnen und Juden misshandelt und verhaftet.
Die Pogromnacht war ein geplantes Verbrechen und Teil des größten Völkermordes der Menschheit. Ihm fielen sechs Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer. Diese Nacht und alles, was davor und darauf geschah, dürfen wir nie vergessen.
Deshalb erinnern wir an diese furchtbare Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 und laden ein zur „Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Judenpogrom“.
Der Abschluss der Gedenkveranstaltung findet im Großen Saal des Neuen Rathauses statt.

Organisiert und gestaltet wird das Programm von Bielefelder Schüler*innen, der Jüdischen Kultusgemeinde, der Evangelischen und Katholischen Kirche, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

 


10. Der Verstorbenen gedenken

Wir gedenken wir am letzten Sonntag des Kirchenjahres, 26.11.2023 aller, die in diesem Kirchenjahr verstorben sind, lesen ihre Namen, halten inne und lassen uns durch Predigt, Musik, Gebet und das Teilen von „Brot und Wein“ trösten, stärken und ermutigen.

Wir laden zu diesem besonderen Gottesdienst am Ewigkeitssonntag um 10.30 Uhr herzlich in die Süsterkirche ein.
 
11. „Spalten“. 
Ein Gottesdienst am Welt-AIDS-Tag


Samstag, 1. Dezember 2023, 18.00 Uhr
in der Süsterkirche


Spalten tun sich auf, wenn jemand eine medizinische Diagnose erhält, die das Leben grundsätzlich verändert.
Spalten tun sich auf, wenn Arbeitszusammenhänge verloren gehen, Beziehungen auseinanderbrechen oder finanzielle Verschuldungen unüberbrückbar werden.
Es gibt Spalten, in die wir hineinfallen können, Lebensereignisse als Spalten und Gräben.
Spalten werden dann besonders groß, wenn Lebensgeschichte(n) durch gesellschaftliche Spalten vertieft werden. Ausgrenzen, Gräben ziehen und die Welt aufteilen: Arm und Reich. Gesund und krank. In Arbeitszusammenhängen eingebunden oder arbeitslos, für oder gegen Waffenlieferungen und Militärische Gewalt. 
Früher oft und heute seltener wurden und werden HIV-Infizierte von den Nicht-Infizierten abgespalten. Der Mainstream zieht Spalten – Gräben – Furchen.
Furchen. 
Ob von dem Wort „Furchen“ das Wort „Fürchten“ kommt? 
Fürchtet euch nicht, sagt Jesus. Seine Botschaft lädt ein, nicht zu spalten, nicht Gräben zu ziehen, niemanden draußen – oder drinnen stehenzulassen, sondern die Konstruktion von Drinnen und Draußen aufzugeben, weil die Güte Gottes umfassend ist.

Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember entstand aus der Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS und will Diskriminierung und Ausgrenzungen entgegenwirken. Er erinnert an die Menschen, die an den Folgen der Infektion verstorben sind. Und er ruft dazu auf, weltweit Zugang für alle zu Prävention und Versorgung zu schaffen.Weltweit leben etwa 39 Millionen Menschen mit HIV. Noch lange nicht alle Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. Und noch immer erleben Betroffene Ausgrenzung und Stigmatisierung.

In Deutschland leben rund 91.000 Menschen mit HIV. Dank Medikamenten haben die meisten eine fast normale Lebenserwartung und können ihr Leben gestalten wie andere auch. Wird HIV rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist AIDS vermeidbar.

Seit 1988 wird der Welt-AIDS-Tag jährlich am 1. Dezember begangen. Mit zahlreichen spannenden Aktionen erinnern Regierungen, Organisationen und Vereine weltweit an diesem Tag an HIV und AIDS, und rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit den von HIV betroffenen Menschen zu zeigen. Das Spektrum reicht von Informationsständen in der Innenstadt über Podiumsdiskussionen bis hin zu Spendengalas mit großem Promi-Engagement.

Der Welt-AIDS-Tag dient auch dazu, Verantwortliche in Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft – weltweit wie auch in Europa und Deutschland – daran zu erinnern, dass das HI-Virus noch längst nicht besiegt ist. Auch, damit überall die notwendigen Mittel bereitgestellt werden und sich Vorbeugung, Aufklärung, Behandlung und Hilfe für die Betroffenen an ihren Lebensrealitäten orientieren können.

Zum Gottesdienst am Welt-AIDS-Tag um 18 Uhr in der Süsterkirche lädt die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Bielefeld in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Bielefeld, der HuK (Homosexuelle und Kirche) und der Infektions-Ambulanz des Krankenhauses Mara und dem Welthaus Bielefeld herzlich ein.

Die Musik des Gottesdienstes wird seit langen Jahren gestaltet durch Johannes Vetter an Orgel und Klavier und dem WOZA-Chor des Welthauses Bielefeld. Die Textbeiträge stammen vom Vorbereitungsteam.


12. Familienkirche in Süster

Auch in diesem und im letzten Jahr sind wieder viele Kinder getauft worden. Mit den Eltern freuen wir uns an der Lebendigkeit der Kinder und laden ein, die Adventszeit mit einem Kinder- und Krabbelgottesdienst ganz anderer Art zu beginnen.
Am Samstag vor dem 1. Advent um 11.00 Uhr in der Süsterkirche.
Wir laden herzlich ein!

 

13. Märchenhafter Laternenumzug in der Bielefelder Innenstadt

In fast 20-jähriger Tradition findet in diesem Jahr wieder am 7. November der Laternenumzug durch die Stadt Bielefeld statt. Er beginnt in der Altstädter Nicolaikirche im Herzen der Altstadt und führt durch die Innenstadt zum Alten Markt. Hier verteilt die Kaufmannschaft Stutenkerle und Kakao in mitgebrachte Tassen.
Das Theater Bielefeld beteiligt sich mit einem Auszug aus dem aktuellen Weihnachtsmärchen, der Bielefelder Mädchentreff stellte ein Projekt vor und bittet um Spenden, und in der Altstädter Nicolaikirche hilft der Martinstag, Inhalte in den Mittelpunkt zu rücken, die mit Solidarität und Nächstenliebe zu tun haben.
In diesem Jahr beginnt der Umzug am Dienstag, 07.11.2023 um 17.00 Uhr in der Altstädter Nicolaikirche.

 

14. Gemeindeversammlung am Sonntag, 19.11.2023

Nach dem Gottesdienst mit Konfirmandinnen und Konfirmanden laden wir ein zu einer Gemeindeversammlung, in der es um drei Themen gehen wird:

1) Kirchenwahl
Es ist wieder so weit: Am 18.02.2024 sind Kirchenwahlen. 2020 fiel bei uns diese Wahl aus, weil es genauso viele Kandidat*innen für das Presbyterium gab, wie Plätze zu besetzen waren. Wie es bei diesem Mal sein wird, gilt abzuwarten. Auch, ob alle bisherigen Presbyteriumsmitglieder wieder kandidieren werden.
Wir freuen uns, wenn wieder ein großes, arbeitsfähiges und arbeitswilliges Presbyterium zustande kommt. Es gibt mehr als genug zu tun in den kommenden Jahren!
Wahlvorschläge können ab sofort und bis zum 05.12.2023 eingereicht werden. 
Wahlvorschläge müssen jeweils von 5 Vorschlagenden unterzeichnet sein. Außerdem muss sich das vorgeschlagene Gemeindeglied bereits mit der Abgabe des Wahlvorschlags schriftlich bereiterklären, im Falle seiner Wahl ein erweitertes Führungszeugnis gem. § 30a Bundes-zentralregistergesetz vorzulegen. Auch die wiedergewählten Presbyter*innen müssen ein solches Führungszeugnis bei Annahme der Wahl vorlegen. 

2) Leitbild
Vor Jahren begann eine theologische Verortung des Presbyteriums mit der Orientierung am Vaterunser. Das führte 2019 zu dem roten Fries mit Vaterunser-Bitten auf den Glasscheiben vor den Gedenktafeln. Fragen nach der reformierten Identität blieben zunächst der Schwerpunkt auf unserem Weg zu einem Leitbild, das am Ende kirchenintern und -extern aussagestark sein sollte.
Wir haben uns entschlossen, eine Kurzform zu finden, an die man sich erinnern kann und die auch kirchenferneren Menschen etwas sagt. Wir wollen diese Kurzform aber mit LINKS, also Ergänzungen und Erläuterungen versehen, zugeschnitten auf die jeweiligen Anwendergruppen. Ausgangspunkt sind Glaube, Hoffnung, Liebe. Noch sind die Texte aber nicht ganz fertig.
Daneben wird es ein kleines Heft zum Vaterunser geben mit ergänzenden Bibelversen, Gedanken zu der jeweiligen Bitte und der Frage „Typisch reformiert?“ sowie dem Versuch einer Beantwortung. 
Wir möchten auch das auf der Gemeindeversammlung am 19.11. vorstellen. Natürlich sind wir sehr gespannt auf das Echo.
Insgesamt hat die Beschäftigung mit den Leitbildfragen dazu beigetragen, dass wir sicher und gelassen zugleich in den Kooperationsprozess der Nachbarschaftsgemeinden gegangen sind. Es war heilsam, nicht nur Strukturen zu verhandeln, sondern die Glaubensinhalte damit zu verbinden. 

3) Licht
Wie viele schon wissen werden, haben die Arbeiten zur neuen Beleuchtung der Kirche inzwischen begonnen. Es soll durch die – kaum sichtbare – Anstrahlung der Gewölbe ein Lichtraum entstehen, der bereits auf den ersten Blick Zuversicht und Weite vermittelt. Dabei nehmen sich die Lichtquellen zurück, lassen nur die Kirche und ganz besonders das Mosaik mit den Engeln im Chorraum erstrahlen. Der vorhandene Kronleuchter wird, restauriert, weiter leuchten und vom Eingang zum Abendmahlstisch führen. 
Auf allen Plätzen wird es so hell sein können, dass für alle ausreichend Licht ist zum Lesen von Schrift und Gesangbuch. Andererseits wird es möglich sein, für besondere Gelegenheiten das – überall vorhandene – Licht anders zu akzentuieren, etwa, wenn wir die Osternacht in der Kirche feiern oder meditative Andachtsformen entwickeln. Ebenso ist eine Abstimmung der Beleuchtung auf allgemein gesellschaftliche Veranstaltungen, Feste und manches andere möglich. Alles wird so benutzerfreundlich eingerichtet, dass es von vielen bedient werden kann. 
Wir haben die Beleuchtungsfirma bereits vor Wochen beauftragt, mit dem Bau der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Lampen in ihrer Werkstatt bereits zu beginnen, obwohl die Finanzierung, besonders der Zusatzarbeiten (z.B. Verputzer und Maler) noch nicht ausreichend gesichert ist. Erste großzügige Spenden haben uns dazu ermutigt. Wir vertrauen darauf, dass viele andere Unterstützer*innen mit kleineren und größeren Beträgen hinzukommen und wir es auch diesmal wieder schaffen, alles aus Spenden zu finanzieren. Sollte sich ein Überschuss ergeben, werden wir das sehr gerne in die Weiterführung unseres „Neue Wege“-Vorhabens investieren und zuvor sorgfältig beraten, was wir für unsere Arbeit noch benötigen werden. 
Auch der in der letzten Gemeindeversammlung gemacht Vorschlag, die Chorfenster von außen zu beleuchten, gehört zu den zu prüfenden Maßnahmen. 
Spenden, die bis zur Gemeindeversammlung am 19.11.2023 eingegangen sind, werden auch diesmal wieder verdoppelt bis zu einer beträchtlichen Höchstsumme, die noch nicht genau festgelegt werden konnte, weil auch für die Arbeit der Gemeindepflege noch Spenden benötigt werden.

15. Gruppen und Kreise

Süstertreff
Donnerstag, 16.11.2023, 15.00 Uhr
Studio im Neubau

Seit August dieses Jahres gibt es ihn, den „Süstertreff“. Er ist eine schöne Gelegenheit, sich mit anderen Senioren zu treffen, Kaffee zu genießen und nette Gespräche zu führen. Der Treff ist auch eine Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen und in Bewegung zu kommen. Eine angenehme Zeit versprechen Heike Ludewig und Corinna Kampschulte, die für das Programm sorgen. 
Der Kreis trifft sich jeweils donnerstags. Das nächste Treffen ist am Donnerstag, 16.11.2023 Herzlich willkommen!

***

Stadtspaziergang – Unterwegs in der Innenstadt
Donnerstag, 09.11.2023, 15.00 Uhr 
Treffpunkt: Brunnen am Alten Markt

Egal in welchem Alter: Regelmäßige Bewegung ist wichtig. Nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unseren Geist. Viele Seniorinnen und Senioren haben früher mit ihrem Lebenspartner oder Freunden Wanderungen oder regelmäßige Spaziergänge unternommen, trauen sich das im Alter aber nicht mehr zu.  Nun fehlt die Bewegung an der frischen Luft und der Kontakt zu anderen Menschen.
Wenn es Ihnen ähnlich geht: 
Am Donnerstag, dem 9. November laden wir herzlich zu einem kleinen Spaziergang durch die Bielefelder Innenstadt ein. Am Ende lassen wir den Gang mit Getränken etwas zum Knabbern und Gesprächen ausklingen.
Die Spazierrunde ist so geplant, dass es allen Menschen möglich ist daran teilzunehmen.
Freuen Sie sich auf regelmäßige Spaziergänge in Ihrem Tempo und gute Gespräche unterwegs mit uns.
Wir treffen uns um 15 Uhr am Brunnen am Alten Markt und machen uns auf den Weg.Es freuen sich
Corinna Kampschulte und Diakonin Melanie Henke (0151 61732171)

***

Ökumenischer Bibelgesprächskreis
Montag, 27.11.2023 um 19.30 Uhr
"Studio im Neubau"

Der für jedermensch offene Bibel-Gesprächstreff will biblische Texte der ganzen Bibel miteinander befragen und gemeinsam nach Antworten und angemessenem Verstehen suchen. 
Zudem ist er ein Ort des offenen Austauschs über religiöse Fragen, ein Ort, um über Zweifel und Vertrauen, Beten und Hoffen, Glauben und Unglauben zu sprechen.
Der Ökumenische Bibel-Gesprächskreis wird geleitet von Annette Nauerth (Neustadt-Marien), Thomas Nauerth (katholisch), Martin Arnold (reformiert). Er ist ein besonderes Angebot in der Innenstadt und wird von allen Innenstadtgemeinden ideell getragen. Der offene Kreis trifft sich im "Studio im Neubau". 

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Kirchenchor
Dienstags, 19.30 Uhr
Süsterzimmer

Der Kirchenchor trifft sich regelmäßig dienstags. In ihm treffen sich Menschen, die Lust haben an gemeinsamem Singen und Begegnungen.
Er wird geleitet von Christiane Krause (Tel.: 0521 32923938). 
Wer immer mitsingen mag, ist willkommen!

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Frauenkreis
Mittwochs, alle 14 Tage, 15–16.30 Uhr
"Studio im Neubau"

Wenn Sie Interesse haben an Themen der Zeit, an anderen Kulturen, an biblischen Erzählungen und ethischen Fragen, dann sind Sie im Frauenkreis der Gemeinde richtig und herzlich willkommen! Der Kreis trifft sich alle 14 Tage mittwochs von 15.00–16.30 Uhr. Ein Programm mit Themen und Daten liegt in der Kirche aus. Das Programm schicken wir auf Anfrage auch gerne persönlich zu.

08.11.2023 Bestattungen bei Menschen ohne Angehörige. 
Ein Blick in das Arbeitsfeld „Sozialpfarramt“.
Mit Matthias Blomeier, Sozialpfarrer

22.11.2023 Von einem Olivenhain und gewaltfreiem Widerstand in den palästinensischen Bergen.
Mit Pfarrer i.R. Eckhardt Schätzel

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Computerkurs
Wer Fragen zum Computer und seiner Bedienung hat, ist willkommen. Gerhard Hille steht Rede und Antwort und ist mit Tat und Sachverstand dabei. Der Kreis trifft sich jeweils freitags.

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Offener Weltladenstand und Kirchenkaffee 
Jeden zweiten Freitag im Monat ist im Anschluss an den Freitag-Nachmittag-Gottesdienst der Weltladenstand geöffnet. Kaffee und Kuchen werden gereicht – und die Süsterkirche wird zu einem Ort der Begegnung. Von 16–18 Uhr verkaufen Gertrud Schüür, Kirsten Woelki und ihr Team fair gehandelte Waren: Kaffee, Tee, Schokolade, Süßigkeiten, Kunsthandwerk.
Die Vielfalt der Welt in fairer Weise versammelt in einem einzigen Schrank!

Das Team lädt ein und freut sich auf Ihren Besuch!
 

16. Offene Kirche

Das Kirchenöffnungsteam hält die Kirche zu festen Zeiten verlässlich offen. So ist dann in der Kirche immer jemand ansprechbar, kann Fragen beantworten oder zu Angeboten der Gemeinde einladen. Immer wieder ergeben sich Gespräche über „Gott und die Welt“, und manchmal bleibt auch einfach Zeit zum Lesen, zur Ruhe und Besinnung.

Wer Lust hat, sich in dieser Weise an der offenen Süsterkirche und dem Team zu beteiligen, ist herzlich willkommen und gebeten, sich einfach in der „Offenen Kirche“ oder im Gemeindebüro (Tel. 68248, auch AB) zu melden.

Die Kirche ist geöffnet: freitags von 16–18 Uhr und samstags von 11–18 Uhr.
 

17. Die Reformation – ein offener Gesprächsprozess


Als Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen veröffentlichte, verstand er sie als einen Beitrag zu einer Diskussion um das Verständnis des Glaubens.
Reformation ist – so verstanden – ein offener Diskurs um Fragen des Glaubens und Lebens. 
Damit er gelingt, braucht es offene Räume, die nicht ausgrenzen, sondern zum Gespräch einladen und ermutigen, etwas zu teilen: Ansichten, Überzeugungen, Glaubensfragen.
Gibt es in unserer Gesellschaft heutzutage offene Gesprächsprozesse um zentrale Fragen? Ist die Kirche dabei ein solcher Raum, der einlädt, zentrale Themen zu bedenken, offen für vielfältige Ansichten, ohne abzuwerten und Mauern zu errichten?

Als die Bewegung der Reformation das gleichberechtigte Gespräch über Wahrheit, Würde, und Werte eröffnete, fühlten sich die einfachen, leibeigenen Bauern gehört und ermutigt, sich in das Gespräch einzubringen. Als freie Glieder am Leib Christi widersprachen sie der Leibeigenschaft, der sozialen Erniedrigung und Ausbeutung durch alte hierarchische Strukturen. Ihre Stimmen waren nicht gewollt. Die Macht der Obrigkeit setzte sich durch. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 bescheinigte den Landesherrn, die Religion in ihrem Gebiet zu bestimmen.

Heute gibt es keine Fürstentümer, so dass unsere Gesellschaft einen freien Diskurs führen könnte. Doch gelingt er? Die Macht der Ökonomie scheint eine Wirkung zu entfalten, die Gleichberechtigung und Teilhabe in Frage stellen. Wer verliert hier – nicht nur an Mitsprache – und wer gewinnt? Welche Interessenvertretungen setzen sich durch? Nutzen Zuschüsse für individuelle Elektromobilität auch den Geringverdienerinnen?

Wenn Gesprächsprozesse nicht durch offene Fragen und die Gleichberechtigung der Gesprächspartner, sondern durch Macht bestimmt werden, wohnt ihnen Gewalt inne.
Es scheint, als bestimme politisch-mediale, ökonomische und militärische Potenz, wem wir Gehör schenken und welcher Position wir zustimmen. Hören wir es oft genug, dann klingen Waffenlieferungen und Militäreinsätze konsensfähig und Friedensgespräche oder gar Abrüstung friedensgefährdend. Entgegen familiären und sozialen Erfahrungen sind wir geneigt, öffentlich der Macht und dem Stärkeren das Wort zu leihen, dabei wissen wir, dass Gewalt keine Lösung ist, sondern verletzt und traumatisiert. Wem leihen wir unser Ohr? Welchen Meinungen folgen wir?

Der Gesprächsprozess der Reformation ist geprägt durch die Wahrhaftigkeit des Suchens. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen“. Dieser Satz klingt beeindruckend, weil eine Person kongruent für eine Position steht. Im öffentlichen Raum sehnen wir uns nach Menschen, die für das einstehen, was sie denken und tun, ohne sich durch Interessen, Macht und Verbände irritieren zu lassen oder sofort den Kompromiss suchen. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist auch berühmt, weil sie für diese Aufrichtigkeit steht.

Die entscheidende Frage für Martin Luther war: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ 
„Gott“ ist eine Metapher für das Ganze, also für etwas, das den Einzelnen übersteigt und auf eine Gemeinschaft verweist, die alles umfasst. In unserer Gesellschaft wird die Freiheit des Einzelnen zum konstitutiven Prinzip erhoben. Welche Rolle spielt im Individualismus die Gemeinschaft und die Kraft des Ganzen?

Die alte Frage Luthers nach dem gnädigen Gott im Glauben des Einzelnen stellte sich schon für die einfachen, armen Bauern seinerzeit anders. Wenn es um Gott geht, ist es nicht mehr nur der Einzelne, der in den Blick kommt. Die Frage der Reformation könnte darum heute auch anders lauten: Wie werden wir, was wir in Gott sind: aufrechte freie Menschen, zur Gemeinschaft berufen? Wie also bekommen wir eine friedfertige Gesellschaft? Wie lernen wir einen Glauben, der Gott als die Heiligkeit des Ganzen versteht und sich nicht in konfessionellen oder religiösen Grenzen verliert?

Die 95 Thesen begannen mit dem einem Jesus-Zitat aus dem Markusevangelium. Dort lesen wir: „Die Zeit ist reif! Die gerechte Welt in Gott ist nahe! Darum ändert euer Leben und glaubt der Kraft dieser guten Nachricht!“ (Mk 1,15)

Bertold Becker
 

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